Über meine Angst vor Radikalität

Der Krieg erschüttert Europa erneut und es ist nur eine Frage der Zeit, bis er auch Deutschland erreicht. Was mich zusätzlich verängstigt, ist, dass dieser Krieg dem derzeitigen Anschein nach in Zukunft noch größere Ausmaße annehmen könnte, als er dies jetzt bereits tut. Um dies zu erkennen, brauche ich nur eins und eins zusammenzuzählen. An allen Fronten [sic!] erstarken radikale Kräfte und in Teilen der Bevölkerung scheint die Vernunft auszusetzen angesichts der Angst vor Terror und Gewalt. Ich habe im Moment sehr große Angst vor dem was alles auf uns zukommen könnte, und mir ist bewusst, dass ich fast nichts daran zu ändern vermag. Alles was ich tun kann, ist zu reden und wichtiger noch zuzuhören und zu verstehen. Nur fürchte ich, dass mein persönlicher Wunsch nach Frieden als Tropfen auf dem heißen Stein verdampfen könnte, wenn es im derzeitigen Tempo weitergeht. Aber so sind wir Menschen wohl. Wir müssen uns erst einmal selbst verletzen, um über Schmerz und Leiden zu erkennen, wie kostbar das Leben, wie wertvoll Liebe, Frieden, Freiheit und Gemeinschaft, und wie unwichtig doch alle anderen Dinge sind.

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